Warum stressen wir Frauen uns ein Leben lang?

Glückswissenschaften - Lesemeditation - Warum rennen wir immer

Lese-Meditation

Warum rennen wir Frauen? Warum rennen wir die ganze Zeit? Warum kommen wir nie an? Warum sind wir nicht damit zufrieden, wo wir sind? Wie es um uns herum ist?
Wir rennen hinter den Kindern her, hinter ihrer Unordnung. Hinter unseren Männern, damit sie uns etwas Arbeit abnehmen.

Hinter den Erwartungen von anderen, damit sie uns positiv einschätzen.
Wir rennen und rennen, bis wir umfallen. Kann das das Ziel sein?
Oder haben wir vielleicht Angst, ans Ziel zu kommen?
Was wäre, wenn wir unser Ziel erreichen würden? Was würden wir dann tun? Wie wäre es, wenn es dort nichts zu tun gäbe? Wenn wir fertig wären? Wie wäre es, wenn wir fertig sein könnten? Wie wäre es, wenn wir fertig sein könnten und dabei zufrieden? Wenn wir nicht nach noch mehr Aufgaben suchen würden, weil wir genau richtig sind? Weil alles OK ist? Wirklich OK? Wenn wir gut genug wären, wenn unsere Arbeit gut genug wäre, wenn alles gut genug wäre?
Kannst Du Dir vorstellen dort anzukommen?

Warum stressen wir Frauen uns unser ganzes Leben

Ich nicht. Ständig suche ich noch nach weiteren Beschäftigungen, nach weiter, schneller, höher. Oder vielleicht nach sauberer, aufgeräumter, instagrammer?

Wie wäre es wenn ich ankommen würden und es wäre gut so? Wenn mein Wert fest stünde, ohne dass ich dafür arbeiten würde? Wenn ich einfach sein dürften? Auf dem Sofa oder in der Badewanne? Wenn ich meine Aufgaben einfach sein lassen könnte? Würde vielleicht ein anderes Familienmitglied einspringen?

Was wäre, wenn die Arbeit nicht gemacht würde und es wäre OK? Was wäre, wenn ich mich an einen anderen Level von Ordnung und Sauberkeit gewöhnen könnte? Oder mir eine andere Hilfe holen könnte? Was wäre, wenn ich dafür viel mehr Entspannung, Ruhe und Glück in meinem Leben hätte? Wenn ich dafür Zeit hätte, mal über mich und meine wirklichen Ziele nachzudenken? Wenn ich wieder Hobbies für mich entdecken könnte? Wenn ich wieder kreativ werden könnte? Wenn ich etwas anderes als Ordnung schaffen könnte? Wie wäre es, wenn ich Raum in meinem Kopf schaffen würde, für Neues? Für das Sein im Moment? Wenn ich nicht wie ein fliehendes Pferd ständig auf den Beinen wäre? Wenn ich nicht laufen würde? Egal ob von etwas weg oder zu etwas hin?

Was wäre, wenn ich meine Familie zurück gehalten hätte, weil ich immer schon vorauseilend alle ihre Wünsche erfüllt habe und ihnen jede Arbeit abgenommen habe?

Vielleicht probiere ich es mal aus, nicht zu rennen. Vielleicht bleibe ich einfach mal stehen und schaue, was passiert? Vielleicht bleibe ich einfach mal stehen und rieche an den Rosen? Vielleicht bleibe ich einfach mal stehen und schaue ob das gefürchtete Übel überhaupt eintritt? Vielleicht schaue ich ganz genau hin, wovor ich eigentlich solche Angst habe? Vielleicht schaue und höre ich ganz genau hin, welche Stimmen mich zum Weitermachen antreiben? Welche Stimmen mir einreden, dass alle diese Aufgaben jetzt und nur von mir erledigt werden dürfen? Vielleicht schaue ich ganz genau auf mein Umfeld? Vielleicht sind sie gar nicht so überrascht, wenn ich ein paar Aufgaben abgebe? Was wäre, wenn meine Kinder sogar froh sind, endlich selber machen zu dürfen?

Vielleicht habe ich Angst nicht gut genug zu sein und versuche mich durch meine ständige Arbeit irgendwie zu verbessern oder zu retten? Vielleicht wage ich gar nicht, nachzuschauen, was mich da verfolgt? Vielleicht habe ich schon längst vergessen, hinter mich zu schauen? Vielleicht verfolgt mich gar nichts mehr und ich habe es noch gar nicht gemerkt? Vielleicht habe ich noch nie darüber nachgedacht, aufzuhören mit dem Rennen, weil ich mir nie Zeit zum Nachdenken gebe? Vielleicht wird es jetzt dafür wirkliche Zeit?

 

Ich akzeptiere, dass ich gerannt und gerannt und gerannt bin. Ich akzeptiere, dass ich nie alles schaffen kann, egal wie schnell, hoch oder weit ich renne. Ich akzeptiere, dass es OK ist, um Hilfe zu bitten. Ich akzeptiere, dass es wichtig ist, mir Zeit zu nehmen um über mich und meine Ziele nachzudenken. Ich akzeptiere, dass es vielleicht erst einmal unangenehm sein kann, anzuhalten und auszuhalten, was auch immer dann kommt. Ich akzeptiere, dass ich das Anhalten erst lerne. Ich akzeptiere, dass ich mich lieber ablenke, und sei es mit nützlicher Arbeit, als meinen Geistern ins Gesicht zu schauen.

Ich akzeptiere, dass ich gelernt habe, dass ich mir Liebe mit gutem Verhalten “erkaufen” kann.

Ich akzeptiere, dass ich jetzt erst bei mir bleiben lerne. Ich akzeptiere, dass ich mich fast krank gerannt habe. Ich akzeptiere, dass Rennen in unserer Gesellschaft anerkannt und belohnt wird. Ich akzeptiere, dass ich OK bin, auch wenn ich anhalte. Ich akezptiere, dass innehalten OK ist. Ich akzeptiere, dass ich nicht alles schaffen kann. Ich akzeptiere, dass andere helfen können und dürfen. Ich akzeptiere, dass sie Aufgaben nicht so erledigen, wie ich es mir vielleicht wünschen würde. Ich akzeptiere ihre Ergebnisse. Ich akzeptiere Hilfe, egal in welcher Form sie mir gereicht wird. Ich akzeptiere, dass meine Helfer ihre eigenen Wege gehen. Ich akzeptiere, dass meine Helfer OK sind, auch wenn sie meinen Level der Perfektion nicht erreichen. Ich akzeptiere, dass Fehler passieren, mir und anderen.

Ich akzeptiere, dass ich kein gutes Vorbild für meine Kinder und besonders meine Töchter sein kann, wenn ich in der Familie das klaglos dienende Hausmädchen bin. Ich akzeptiere, dass ich ihnen Anhalten und Nachdenken beibringen möchte. Ich akzeptiere, dass niemand mich ersetzen kann und, dass das auch nicht nötig ist.

Ich akzeptiere, dass ich vielleicht manchmal doch wieder anfange zu rennen, obwohl ich es mir bereits abgewöhnt hatte. Ich akzeptiere, dass es immer tausende Aufgaben geben wird, denen ich hinterher rennen könnte. Ich akzeptiere, dass ich alleine entscheide, was meiner Aufmerksamkeit würdig ist. Ich akzeptiere, dass mich das Rennen in die falsche Richtung, nicht an mein Ziel bringen wird. Ich akzeptiere, dass mich das Rennen ohne Ziel nirgendwohin führen wird. Ich akzeptiere, dass ich jetzt anhalten werde und für mich eine Richtung bestimmen werde.

Ich lasse das sinnlose Rennen jetzt los. Ich bin OK, auch wenn ich hier an meinem Platz bleibe. Ich bin OK, auch wenn tausend Aufgaben nicht erledigt werden. Ich bin OK, egal, was ich mache oder lasse. Ich fasse jetzt einen Plan ins Auge. Ich plane, wo ich in Zukunft hin möchte. Dann entscheide ich, ob ich dorthin rennen oder normal gehen möchte. Ich entscheide mein Ziel und ich entscheide meine Geschwindigkeit. Ich entscheide, was wichtig ist und was unwichtig ist.
Ich entscheide, ob ich genug getan habe, ob ich genug bin.
Ich lasse das Rennen aus Unzufriedenheit jetzt los. Ich bin zufrieden hier, wo ich bin. Ich verbessere mein Leben langsam und ich genieße jeden Schritt.

Ich bin frei vom Drang alles jetzt sofort zu erledigen. Ich bin frei von meiner ToDo-Liste. Sie bestimmt nicht über mein Leben, sondern ich bestimme über die Liste. Ich nehme nur Dinge die mir wirklich wichtig sind auf meine ToDo-Liste auf. Ich weiß genau, wann genug ist, was nur Fleißarbeit ist.
Ich bin frei von dem Bedürfnis, mich irgendwie zu beschäftigen. Ich kann mit meinen Gedanken und Gefühlen leben.
Ich habe ein Ziel in meinem Leben. Ich kenne es genau und es erfüllt mich auch jetzt schon mit Freude, darauf hinarbeiten zu dürfen.

Ich bin hier und hier ist gut. Ich bin bei mir und bei meinen Gefühlen. Ich erledige, was erledigt werden will. Ich laufe nicht davon, ich laufe nirgendwo hin. Ich bin hier genau richtig.

Ich reiche. Ich bin wirklich gut genug.

ich reiche

 

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